Zusammenfassung
Der Beitrag berichtet von ersten empirischen Ergebnissen eines Forschungsvorhabens, das die Nutzung von Umweltzeichen durch Unternehmen, hier der IT-Branche, in den Fokus rückt. Als theoretischer Bezugsrahmen fungiert der Neoinstitutionalismus. Aus leitfadengestützten Experteninterviews ergeben sich erste Hinweise auf Hemmfaktoren der Verbreitung anspruchsvoller Labels, woraus sich wiederum Ansatzpunkte für die Förderung der Verbreitung solcher Umweltzeichen finden lassen. Mit diesem Beitrag sollen vorläufige Ergebnisse vor einem interessierten Fachpublikum zur Diskussion gestellt werden. Eine detaillierte Rechtfertigung der Theorie und Methodenwahl muss an anderer Stelle erfolgen. Als vorläufiger Befund kann festgehalten werden: Die legitimierende Wirkung von den vergleichsweise anspruchsvollen, holistischen (ISO Typ I) Labels steht für die Unternehmen nicht im Vordergrund. Die Produktpolitik der Unternehmen wird aber auf Energieeffizienz- und Klimaschutzziele ausgerichtet, was sowohl mit der Wahrnehmung politischer Diskurse als auch mit Kundenanforderungen begründet wird. Das in weiten Zügen als heterogen gesehene Beschaffungsverhalten der öffentlichen Hand fördert die Etablierung freiwilliger Umweltzeichen nicht. Im Bereich der Abteilungsdrucker dagegen findet eine gleichförmige Labelnutzung statt, was explizit mit Anforderungen öffentlicher Kunden begründet wird.
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- 1.
Siehe http://www.blauer-engel.de/de/produkte_marken/produktsuche/produkttyp.php?id=332 (abgerufen am 27.02.2013)
- 2.
Siehe http://blauer-engel.de/de/produkte_marken/produktsuche/produkttyp.php?id=577 (abgerufen am 27.02.2013)
- 3.
Siehe etwa: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/china988.html , 27.05.2010
- 4.
Das EPEAT-Label wird nicht unabhängig vergeben, es gibt aber Kontrollmechanismen.
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Glötzel, M. (2013). Nutzung von Umweltzeichen in der IT-Branche Einflussfaktoren aus neoinstitutionalistischer Perspek-tive. In: Marx Gómez, J., Lang, C., Wohlgemuth, V. (eds) IT-gestütztes Ressourcen- und Energiemanagement. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-35030-6_15
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