Informationstechnologie und Gesellschaftlicher Wandel

Zusammenfassung

Die Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung hat von einer interdisziplinär zusammengesetzten Wissenschaftler-Gruppe¹⁾ eine “Bestandsaufnahme der Wirkungsforschung im Bereich Informationstechnologie” erstellen lassen, die vor knapp zwei Monaten vorgelegt worden ist. In ihrer Auseinandersetzung mit den möglichen oder gar wahrscheinlichen Wirkungen der informationstechnologischen Entwicklung auf die Gesellschaft gelangt die Gruppe unter anderem zu den folgenden, nicht apokalyptischen sondern vielmehr Forschung und Politik herausfordernden Annahmen:

• Die vorherrschenden ökonomischen Verwertungsinteressen bemächtigen sich der Informationstechnologie, so wie sie sich zu früheren Zeiten auch anderer Technologien bemächtigt haben, und sie sind dabei dem Staat als Wahrer sozialer Interessen immer ein Stück voraus. Die große Geschwindigkeit, mit der informationstechnologische Potentiale wirtschaftlich zur Entfaltung kommen, und die Tiefe ihres Eingriffs in bestehende soziale Strukturen können zu ungewöhnlich scharfen Problemen des sozialen Wandels führen. Im einzelnen ist zu befürchten, daß die weltwirtschaftliche Verflechtung und die Unternehmenskonzentration voranschreiten, daß der Druck in Richtung neuer Produkte und Märkte steigt und daß sich die fortwährende Substitution von Arbeit durch Kapital erheblich beschleunigt, mit der Folge struktureller Arbeitslosigkeit.