Zusammenfassung
In der vom Berichterstatter geleiteten Diskussion wurde zunächst zu den Vorträgen von Makowka und Blankenburg die Frage gestellt, ob das Modell Auswirkungen auf die übrige Organisationsstruktur des Gerichts habe (Grassmugg). Makowka betonte, daß auch Richter und Rechtspfleger eng in das Geschäftsstellenmodell mit einbezogen würden. In der Kleingruppe sei ein direktes Ansprechen möglich, was dazu führe, daß kleinere Schreibarbeiten (Ladungen, Kleine Beschlüsse) tagesfertig gemacht werden könnten. Nur Urteile würden weiter in der Zentrale geschrieben. Die Übertragbarkeit dieses Modells auf andere Bereiche (Frage von Reichelt) wurde von Makowka positiv beurteilt. Ein Lernprozeß der Beteiligten sei zwar erforderlich, indem die Mitarbeiter an die neuen Arbeitsformen der Teamarbeit herangeführt werden müßten. Hier könne bereits in der Ausbildung viel getan werden. Der Zeitraum zur Einarbeitung müsse nicht so hoch angesetzt werden wie in Hamburg (ein bis zwei Jahre), da die Mitarbeiter dort zugleich in die Benutzung von Textautomaten eingeführt worden seien. Zur Frage, inwieweit bestimmte Gerichtstypen wie zum Beispiel Strafgerichtsbarkeit oder Staatsanwaltschaft mit der Anwendung dieses Modells Schwierigkeiten haben könnten (Grassmugg), meinte Makowka, daß sicher das Strafverfahren anders als das Zivilverfahren organisiert sei und einen anderen Richtertyp erfordere. Grundsätzlich sei aber eine dezentrale Organisationsform bereits in der gleichfalls dezentralen Arbeitsweise des Richters angelegt, dem dann sinnvollerweise die Zuarbeit entsprechen solle. Diesem Ansatz stimmte Blankenburg ausdrücklich zu. Man dürfe nicht von der Technologie ausgehen, sondern müsse gleichzeitig auch organisatorisch ansetzen, da sonst die Technologie nur aufgesetzt sei.
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© 1981 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Umbreit, K. (1981). Aussprache zu den Referaten von Roland Makowka, Erhard Blankenburg, Manfred Weihermüller und Josef Fabry. In: Reinermann, H., Fiedler, H., Grimmer, K., Lenk, K. (eds) Organisation informationstechnik-gestützter öffentlicher Verwaltungen. Informatik-Fachberichte, vol 44. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-68084-7_26
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