Cognitive Science — eine Standortbestimmung

Zusammenfassung

In den 70er Jahren, als eine wachsende Zahl von Computerprogrammen deutlich machte, was unter Künstlicher Intelligenz zu verstehen sei; als Sprachforscher die Grenzen syntaxorientierter Ansätze für die Sprachübersetzung erfuhren; als klar wurde, daß behavioristische Ansätze in der Psychologie als Zugang zu mentalen Prozessen versagen; als Anthropologen von Beobachtungen in verschiedenen Kulturen auf zugrundeliegende Sprachkonzepte schließen wollten; als die Neurowissenschaften detailliertes Wissen über Aufbau und Funktion von Gehirnen anreicherten; als Philosophen sich mit Ansprüchen und Implikationen neuer Informationstechnologien auseinanderzusetzen begannen; da war der Zeitpunkt gekommen, zu dem sich Vertreter dieser unterschiedlichen Disziplinen darauf besannen, daß sie eigentlich alle ein gemeinsames Thema behandeln: es ging um die Erforschung kognitiver Systeme, d.h., um die Exploration der Prinzipien, mit Hilfe derer Menschen und Maschinen ‘denken’ und mit ihrer Umwelt interagieren können. Dies erfordert die Untersuchung von mentalen Darstellungsformen und von Denkprozessen sowie deren funktionale Repräsentation im Gehirn oder in Computern (Sloan 1978, S. 6).

The problem with these people who say that you could make a machine think but it wouldn ‘t really feel like us is that they don’t seem to have thought about the real problem...

Marvin Minsky (1984)