Zusammenfassung
Leistungstransformatoren sind kritische und kapitalintensive Betriebsmittel, sowohl in der Industrie als auch bei Netzbetreibern. Während Übertragungs- und Verteilnetze meist über entsprechende Redundanzen verfügen (Planung der Netze z. B. unter Beachtung des n−1 Kriteriums) stehen bei Industrietransformatoren zum Teil keine direkten Redundanzen zur Verfügung. Deshalb kann es bei einem Fehlerfall eher sum längeren Ausfall von Betriebsteilen bis zur Schadensbehebung kommen.
Aufgrund der Zielstellung der Kostenoptimierung in der Industrie und bei Netzbetreibern werden elektrische Betriebsmittel möglichst lange im Betrieb gehalten, um Ersatzinvestitionen verlagern zu können. Eine auf eine lange Betriebsdauer orientierte Auslegung stellt bereits einen wesentlichen Baustein zur Erreichung der Zielstellung dar. Nach der Inbetriebnahme werden die Fehlerwahrscheinlichkeit und die stattfindende Alterung von elektrischen Betriebsmitteln von verschiedenen Einflussfaktoren, wie der thermischen, der elektrischen sowie der mechanischen Belastung, aber auch von Betriebs- und Umgebungsbedingungen beeinflusst. Um gezielte werterhaltende Maßnahmen durchführen zu können, ist es notwendig, ein möglichst genaues Verständnis über den Zustand der Transformatoren zu erhalten. Bei Auffälligkeiten können Rückschlüsse auf mögliche Fehlerursachen gezogen und entsprechende Empfehlungen für weitere Diagnosemethoden oder Instandhaltungsaktivitäten gegeben werden.
In diesem Beitrag werden auf Basis der Alterungsmechanismen die verschiedenen Einflussbereiche für werterhaltende Maßnahmen unter Berücksichtigung der betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Transformatoren beleuchtet.
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Kurzfassung eines Vortrags bei der 52. Fachtagung der Österreichischen Gesellschaft für Energietechnik (OGE) im OVE, die am 16. und 17. Oktober 2014 in Wels stattfand.
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Kutzer, M., Kornhuber, S. Werterhalt von Transformatoren: Auslegung – Diagnose – Wartung. Elektrotech. Inftech. 131, 436–441 (2014). https://doi.org/10.1007/s00502-014-0252-7
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