Makroökonomische Daten zur Messung von Outsourcing

Zusammenfassung

Die Entwicklung der industriellen Arbeitsteilung kann auch mit gesamtwirtschaftlichen Rechenwerken nachgezeichnet werden. Dies ermöglicht intrasektorale, intersektorale und internationale Vergleiche. Auf Basis der Input-Output-Tabellen, der Kostenstrukturerhebungen und der Inlandsproduktsberechnung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) sind die Vorleistungsquoten in den meisten deutschen Industrie- und Servicebereichen seit der Jahrtausendwende konstant geblieben. Dies gilt auch für die Industrie in anderen Ländern – wobei die deutsche Industrie im internationalen Vergleich einen mittleren Vorleistungsgrad aufweist. Dagegen fand in den neunziger Jahren in Deutschland eine markante Restrukturierung der Industrieproduktion hin zu mehr Vorleistungen aus dem Dienstleistungssektor und vor allem aus dem Ausland statt. Die Analyse der sektoralen Arbeitsteilung sollte nicht auf die Betrachtung nominaler Vorleistungsquoten beschränkt bleiben, da wechselnde Trends bei den Vorleistungspreisen – durch einen Energie- oder Rohstoffpreisschock – die Dynamik des Outsourcings verzerren können.

Abstract

Macroeconomic accounts document the trends in the division of labor in Germany’s manufacturing industry. This makes possible intrasectoral, intersectoral and international comparisons. Based on input-output tables, cost structure statistics and national accounts the share of intermediate products in the manufacturing and service sectors has remained almost unchanged in the first half of the current decade. However intensive restructuring of the manufacturing sector during the 1990s has led to a significant increase of the share of intermediate products from the service sector and from abroad. The analysis of the intersectoral division of labor should, however, not be restricted to nominal values since changing price trends of intermediate goods caused by energy or raw material price shocks may distort the real dynamics of outsourcing.