Ende-zu-Ende Leistungssteuerung heterogener Hochgeschwindigkeitsnetze

KURZFASSUNG

Dieser Artikel befasst sich mit drei voneinander unabhängigen Zugängen zur Steuerung der Leistung eines heterogenen Hochgeschwindigkeitsnetzes für Telekommunikation, welche einander allerdings passend ergänzen. Zunächst wird eine allgemeine Architektur zur Steuerung von Telekommunikationsnetzen definiert. Die Trägertechnologie der Netze kann dabei leitungsvermittelt und paketvermittelt sein, und zwar exklusiv oder im Verein. Aufbauend auf grundsätzlichen Ideen der ITUT und einem allgemeinen Modell zur qualitätsorientierten Steuerung eines Kommunikationsnetzes erfolgt eine Erweiterung der vorhandenden Ansätze für ein gesteuertes Internet. Der zweite Zugang beschäftigt sich mit der Analyse von Synergien zwischen Ansätzen der Leistungsteuerung eines Telekommunikationsnetzes und Ansätzen der Steuerung der Vergebührung dieses Netzes. Dieser Zugang hat zwei unterschiedliche Zielrichtungen: Zunächst wird gezeigt, dass unter Benutzung der Architektur des ersten Ansatzes viele Gemeinsamkeiten zwischen Leistungssteuerung und Finanzsteuerung eines Telekommunikationsnetzes existieren. Danach wird, als eine denkbare Konsequenz der aufgezeigten Synergien die Möglichkeit diskutiert, Modelle für die Bepreisung von Diensten in Telekommunikationsnetzen für die Leistungssteuerung derselben zu benutzen. Der dritte Ansatz entstammt den Verkehrssteuerungskonzepten der IETF und zielt auf die Steuerung von Ende-zu-Ende Pfaden ab. Dabei wird mit mathematischen Methoden die Lastverteilung MPLS-fähiger Netzwerke optimiert. Das dabei benutzte Szenario, nämlich das Berechnen von Verkehrmatrizen auf einer abgesetzten Recheneinheit zur Pfadoptimierung einerseits und das danach notwendige Signalisieren der einzelnen Pfade im Netz andererseits läßt sich gut als eine Anwendung der allgemeinen Architektur aus Ansatz 1 darstellen.