Im Besitz der Universitätsbibliothek Heidelberg befinden sich unter anderem 27 spätmittelalterliche Bilderhandschriften aus drei der bekanntesten deutschen Werkstätten des 15. Jahrhunderts. Die ehemals zur Bibliotheca Palatina gehörenden Handschriften stammen aus der sogenannten Elsässische Werkstatt von 1418, dem Hagenauer Unternehmen des Diebold Lauber und der Schwäbischen Werkstatt des Ludwig Henfflin. Alle drei Werkstätten ließen Auftragsarbeiten durch angestellte Schreiber und Illustratoren ausführen, boten ihre Erzeugnisse aber auch im Handel an. Typisch für diese Handschriften ist der vorherrschende Gebrauch der deutschen Sprache, die Verwendung von Papier und der Einsatz einer gut lesbaren Bastarda. Hinzu kommen formelhafte Illustrationen, die der Erläuterung und Interpretation des Textes dienen.
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