Synergetische Ordnungsprinzipien in Physik und Datenverarbeitung

Zusammenfassung

Zwischen Informatik und Physik gibt es wichtige Berührungspunkte auf verschiedenen Ebenen. Zum einen ist die Datenverarbeitung an physikalische Prozesse geknüpft, was eine genaue Kenntnis der physikalischen Erscheinungen erfordert. In meinem Vortrag will ich jedoch einen zweiten Aspekt ansprechen. Ich will nämlich versuchen, gemeinsame Prinzipien herauszuarbeiten. Die Wissenschaft geht sehr oft so vor, daß sie ihre Untersuchungsobjekte in immer mehr Einzelteile zerlegt, um dadurch Aufschluß über die Eigenschaften der Untersuchungsobjekte zu erhalten. Hierbei zeigt es si’ch zumeist, daß die Eigenschaften der Objekte nicht durch eine statistische Überlagerung von Eigenschaften der Untersysteme verstanden werden können. Ganz im Gegenteil arbeiten die Untersysteme in einer wohlgeordneten, ja direkt sinnvollen Weise zusammen. Beim Zusammenwirken kommen Prinzipien ins Spiel, die auf dem Niveau der Untersysteme noch gar nicht in Erscheinung treten können. Die hier auftretenden Fragestellungen haben zur Schaffung einer neuen Disziplin, der Synergetik, Anlaß gegeben [1]. Sie untersucht in ganz verschiedenen Gebieten, wie durch Zusammenwirken von Einzelteilen (etwa Atomen, Molekülen, Zellen, Tieren) neuartige Strukturen in selbstorganisierter Weise entstehen und funktionieren.