Leistungsmessung von Datenbanksystemen — Modellbildung, Interpretation und Bewertung-

Zusammenfassung

Die Entwicklung und Benutzung eines so komplexen Software-Produktes wie eines DBMS setzt detaillierte Kenntnisse seines dynamischen Verhaltens in Abhängigkeit von verschiedenen Lastcharakteristiken, der Auswirkungen der grundlegenden Entwurfsentscheidungen sowie der wichtigsten Parameter für das Leistungsverhalten voraus. Die Ergebnisse von Performance-Untersuchungen an Datenbanksystemen sind also sowohl für den Systementwickler von Bedeutung, als auch für den Datenbankadministrator und den Anwendungsprogrammierer. Darauf wird in diesem Papier näher eingegangen. Nun sind die Resultate von Messungen, wie sie in /EHRS81/ beschrieben werden, nicht unmittelbar für eine der genannten Zielgruppen benutzbar, da die Menge des dabei anfallenden Zahlenmaterials erst mit Hilfe von Bewertungsmodellen interpretierbar wird. Es ist allerdings nicht möglich, für ein DBMS ein geschlossenes Interpretationshilfsmittel zu entwickeln, das alle relevanten Aspekte zu berücksichtigen erlaubt, und demnach für alle an Leistungsmessungs-Ergebnissen Interessierten in gleicher Weise zu benutzen ist. Ein großer Teil dieser Arbeit wird sich daher mit der Frage beschäftigen, wie Meßwerte aus

• Einzelmessungen der Ausführungszeiten von DML-Befehlen

• Einbenutzer-Messungen der Ausführungszeiten von Transaktionen

• Messungen der Ausführungszeiten, Behinderungen usw. im Mehrbenutzerbetrieb.

so aggregiert werden können, daß daraus zuverlässige Aussagen über Leistungsengpässe, Optimierungsmöglichkeiten, die Größen kritischer Parameter usw. abzuleiten sind. Das setzt voraus, daß für die jeweils untersuchten Teilaspekte hinreichend genaue Modelle des dynamischen Systemverhaltens entwickelt werden.