Zusammenfassung
Nachdem in den späten sechziger und in den siebziger Jahren ein kritischeres Verhältnis der Bevölkerung zur technischen und ökonomischen Entwicklung und zum technokratischen Planungsverständnis eingesetzt hat, nimmt es nicht Wunder, daß die gegenwärtige Einführung von modernen Computersystemen in Betrieben, Verwaltungen und im privaten Bereich auf die Forderung der Betroffenen nach Berücksichtigung ihrer Interessen stößt. Erstaunlicher ist eigentlich eher der späte Zeitpunkt dieser Forderung in weiten Teilen der Gewerkschaften, der Beschäftigten und der Bevölkerung insgesamt und der eher reaktive Charakter der Auseinandersetzung. Es wird im wesentlichen eine Mitbestimmung über die Einführung von fertigen Systemen und eine Begrenzung der Anwendungswirkungen gefordert, nicht aber eine Beeinflussung der konkreten Systemgestaltung. Computersysteme bleiben noch zu sehr eine black box, mit der man sich nicht befaßt. Bildung und Ausbildung in Schule und Beruf tragen das Ihre zur Ausklammerung des Themas Computer aus der Beschäftigung breiter Bevölkerungskreise bei. Hätten wir nicht derzeit das drängende Problem der Arbeitslosigkeit, so würde das allgemeine Thema Computer und Gesellschaft wahrscheinlich noch mehr ein Unthema bleiben. Auch die Volkszählungserregung sollte nicht darüber hinwegtäuschen, daß das Problem Datenschutz und Personenschutz für viele noch kein eigenes, sondern ein aufgebautes Thema der öffentlichen oder „veröffentlichten“ Meinung mit einer zwar starken aber möglicherweise auch nur kurzen Themenkarriere war.
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Oppermann, R. (1983). Erfahrungen mit partizipativen Möglichkeiten der Beeinflussung von Informationstechnikanwendungen. In: Kupka, I. (eds) GI - 13. Jahrestagung. Informatik-Fachberichte, vol 73. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-69298-7_43
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