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„Telearbeit“ — Ein Beitrag zur Humanisierung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeitnehmer/Innen ?

  • Conference paper
GI/OCG/ÖGI-Jahrestagung 1985

Part of the book series: Informatik Fachberichte ((INFORMATIK,volume 108))

  • 118 Accesses

Zusammenfassung

Lange Jahre schien Heimarbeit ein Relikt vergangener Jahrzehnte: Die Zahl der Heimarbeiter/innen — zu etwa 90 % Frauen — ging zurück und machte einen immer kleineren Anteil an den Erwerbstätigen aus. 2) Das alte Problem ihrer schlechten Entlohnung und ihrer schlechten Sicherung schien sich von selbst zu erledigen.

1904 „Wir haben früher geglaubt, daß man in der Hausindustrie mehr als im zentra- listischen Fabrikbetrieb gewisse freiheitliche Ideale verwirklichen könne. Wir haben gedacht, es würde dort noch freie Wahl der Arbeit sein und die ganze Persönlichkeit würde nicht von einem einzigen Apparat absorbiert. Aber diese Vorstellung haben wir im ganzen heute nicht mehr, wir sind zu der Ansicht gekommen, daß das wohl einmal vorhanden gewesene, vielleicht auch nicht vorhanden gewesene Dinge sind, die heute nicht mehr verwirklicht werden können. Wenn man sagt, die Arbeiterin arbeite aas freiem Willen täglich 15 Stunden, so sage ich: ‘Nein — nicht aus freiem Willen, sondern wegen des Lohnes!’ “

Prof. Alfred Weber (Nationalökonom; Verein für Socialpolitik) auf dem — von den Gewerkschaften einberufenen — Heimarbeiterschutz-Kongreß 1904 in Berlin

1984 „Heimarbeit machen nur die, die echt darauf angewiesen sind. Wegen des Kindes mache ich Heimarbeit. Ich habe einen 8-Stunden-Vertnag. Aber gleichzeitig wird gefragt, wer länger arbeitet. Wer nicht dazu bereit ist, der bekommt keine Arbeit. Die acht Stunden am Tag sind schnell vergessen“.

Datenerfasserin, alleinstehend, 1 Kind. Seit 5 Jahren Heimarbeiterin

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Literatur

  1. Das Zitat von A. Weber ist entnommen aus: H. Karpf, Heimarbeiter und Gewerkschaften, Köln 1980. Der vollständige Bericht der Datenerfasserin ist enthalten in: Ange- stel1tenmagazin, IG Metall-Beilage, 12/83, S. 16

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  2. 1981 gab es in der BRD ca. 138 000 Heimarbeiter, ihr Anteil an den Erwerbstätigen betrug ca. 0,55% (1980). Zahlen aus: D. Bickenberg-Hansen / W. Geers, Heimarbeit. Arbeitspapier des Arbeitskreises Sozialwissenschaftliche Arbeitsmarktforschung (SAMF), Paderborn 1985. (Die Zahlen beziehen sich auf Heimarbeiter nach dem Heimarbeitsgesetzt)

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  4. Vgl. z. B. die Zahlen für Bayern (dem Bundesland mit den meisten Heimarbeitern): „Während 1974 der Anteil nur 3,4% betragen habe,, sei heute schon fast jeder zehnte Heimarbeiter Bayerns mit Büroarbeiten befaßt“ (Nürnberger Nachrichten vom 10.09.84). Die Zahlen beziehen sich auf Heimarbeiter nach dem Heimarbeitsgesetz.

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  20. Vgl. die Berichte in WZB-Mitteilungen 23, Wissenschaftszentrum Berlin, März 1984, S. 39 f

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  21. Exemplarisch dafür sind die Repliken von W. Heilmann (Integrata). W. Schlaffke (Institut der deutschen Wirtschaft) und M. Tippmann (Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände) auf den Artikel von Farthmann (a.a.O.) In: Die Betriebswirtschaft, 1/1985, S. 102 ff

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Bahl-Benker, A. (1985). „Telearbeit“ — Ein Beitrag zur Humanisierung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeitnehmer/Innen ?. In: Hansen, H.R. (eds) GI/OCG/ÖGI-Jahrestagung 1985. Informatik Fachberichte, vol 108. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-70639-4_91

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