Zusammenfassung
Die Sozialwissenschaften entstanden, als der Glaube an die Problemlösungskapazität der Wissenschaft sozial etabliert war und als soziale Veränderungsprozesse, etwa verschiedene Demokratisierungsschübe im Zusammenhang mit der Französischen Revolution, ebenso aber auch die Industrialisierung des 18. Und besonders 19. Jahrhunderts und ihre Folgen, eine wissenschaftliche Beschäftigung mit diesen Veränderungen nahelegten. Vor diesem Hintergrund kann die Behauptung nicht überraschen, die Sozialwissenschaften hätten sich faktisch schon immer mit den Problemen beschäftigt, die heute diskutiert werden unter Überschriften wie Selbstregelung, Selbstreferenz, Autonomie oder eben auch Selbstorganisation. Traditionellerweise wurde diese Thematik als die „Eigendynamik“ eines Gegenstandes oder Systems bezeichnet. Noch älter und allgemeiner ist die schlichte Bezeichnung „Natur“, bezeichnete sie doch den Sachverhalt, daß es eine Klasse von Gegenständen gibt, die sich selbst bewegen und die ihre Ziele in sich selbst enthalten.1
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Hejl, P.M. (1992). Selbstorganisation in sozialen Systemen. In: Niegel, W., Molzberger, P. (eds) Aspekte der Selbstorganisation. Informatik-Fachberichte, vol 304. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77485-0_5
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