Zusammenfassung
Im internationalen Ländervergleich belegt Deutschland einen der letzten Plätze beim Einsatz von digitalen Werkzeugen im Unterricht. Obwohl digitale Medien wie Computer, interaktive Whiteboards, Smartphones oder Tablets prinzipiell ein großes Potenzial bieten, um den (naturwissenschaftlichen) Unterricht zu bereichern. Zudem besitzen Lernende aus einer alltäglichen Anwendung zunehmend Vertrautheit mit Smartphones und Tablets. Trotzdem wurde selten eine Bildungsdiskussion so emotional und kontrovers geführt: In Bezug auf digitale Medien existieren Schwarzmalerei auf der einen und blinde Begeisterung auf der anderen Seite. Worum geht es hier eigentlich, wenn doch inzwischen in fast allen Schulen Computer-Räume eingerichtet sind? Welche Chancen für den Unterricht, speziell in den Naturwissenschaften, eröffnen sich durch die großflächige Verfügbarkeit dieser Medien? Am Beispiel der Naturwissenschaften wird der Einsatz und mögliche Mehrwert digitaler Medien im Rahmen der App „ID-Logics“ kritisch reflektiert.
Prof. Dr. Jorge Groß ist Univ.-Professor für Didaktik der Naturwissenschaften an der Universität Bamberg und Direktor des Instituts für Erforschung und Entwicklung fachbezogenen Unterrichts (EE-feU).
J. Groß, Otto-Friedrich-Universität Bamberg,
Markusplatz 3, 96047 Bamberg
E-Mail: jorge.gross@uni-bamberg.de
Ich danke der Joachim Herz Stiftung für die Unterstützung bei der Erstellung der App „ID-Logics“.
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Groß, J. (2018). „Kann man da das Internet auch ausschalten?“ – Digitale Werkzeuge im Spannungsfeld zwischen Spielen und Lernen im naturwissenschaftlichen Unterricht. In: Bär, C., Grädler, T., Mayr, R. (eds) Digitalisierung im Spannungsfeld von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Recht. Springer Gabler, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56438-7_4
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