Zusammenfassung
Bei unterjährigen Zahlungen gibt es i.w. zwei Möglichkeiten, die anfallenden Effektivzinsen zu kapitalisieren: zum einen die jährliche Gutschrift analog dem normalen Sparkonto und zum andern die Kapitalisierung nur zu Zahlungszeitpunkten. Beide Arten der Effektivzinsdefinition haben sich in der Praxis durchgesetzt; bei Darlehen überwiegt größtenteils die erstere und ist in der BRD z.T. sogar gesetzlich vorgeschrieben, bei Wertpapieren dominiert weitgehend die zweite. Die Vorzüge, Nachteile und Unterschiede beider Methoden werden dargestellt. Ausgehend vom Prinzip der äquivalenz von Sparbuchverzinsung und Endwertbzw. Barwertberechnung wird die zweckmäßige Definition des Barwertes bei jährlicher Effektivzinsverrechnung diskutiert. Schließlich wird ein praktisches Beispiel für die Grenzen des Effektivzinses als Entscheidungskriterium bei Finanzinvestitionen kurz erörtert und ein geraffter überblick über in der Praxis verwendete Tabellenwerke und Programme zur Ermittlung des Effektivzinses gegeben.
Summary
In the main there exist two ways of capitalizing the profits of the “effective interest rate” if there is more than one payment a year. Firstly one capitalizes these net yields once a year by analogy with the usual savings account and secondly, one capitalizes them with each payment. Both definitions of the effective interest rate are in practical use in the FRG; the former is used mostly with loans and the latter with bonds. The advantages, disadvantages and differences of the two methods will be described. The definition of the “present value” is discussed for both methods based upon the equivalency of calculating the present value and computing the final amount of a savings account. Then a realistic example of a financial investment shows some restrictions for the effective interest rate and finally some practically used tables and programmes for calculating it are presented.
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Häuβler, W.M. Barwert, Endwert und Effektivzins bei unterjährigen Zahlungen. Zeitschrift für Operations Research 26, B97–B121 (1982). https://doi.org/10.1007/BF01917132
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