Zusammenfassung.
Die intertemporale Allokation knapper öffentlicher Res- sourcen auf die verschiedenen Leistungserbringer hängt von der Zeitpräferenzrate der Entscheidungsträger ab. Die vorliegende Arbeit entwickelt ein Modell der Nicht-Linearen Programmierung, um im Rahmen der Gesundheitsdistriktplanung das Gesundheitsbudget eines fiktiven Distriktes in einem Entwicklungsland auf verschiedene Ebenen des kurativen und präventiven Gesundheitswesens zu verteilen. Dabei zeigt es sich, daß eine hohe Gegenwartsorientierung vermehrt kurative Dienste bevorzugt, während eine geringe Zeitpräferenzrate stärker die Prävention forciert. Die optimale Allokation von Gesundheitsressourcen erfordert folglich eine detaillierte Analyse der Zeitpräferenz einer Bevölkerung. Es ist jedoch fraglich, ob dies in der Entwicklungshilfe, aber auch in der deutschen Gesundheitspolitik bislang ausreichend beachtet wurde.
Abstract.
The inter-temporal allocation of scarce resources to different providers of services is influenced by the time preference of decision makers. This paper develops a model of non-linear programming in order to allocate the district health care budget to the different levels of curative and preventive care. It becomes obvious that a high time preference fosters curative services, whereas a strong future-orientation prefers prevention. Thus, the optimal allocation of health care resources requires a detailed analysis of time preference rates. It is questionable whether this fact has been sufficiently considered by development aid as well as by Germany health policy.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Eingegangen: 7. September 1998 / Angenommen: 4. Juli 2000
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Fleßa, S. Ressourcenallokation und Zeitpräferenz in der Gesundheitsdistriktplanung von Entwicklungsländern . OR Spektrum 23, 203–222 (2001). https://doi.org/10.1007/PL00013350
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/PL00013350