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Aktivierung der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – Wer wird gefördert?

Empirische Ergebnisse auf Grundlage eines neuen Surveydatensatzes

Activating unemployed welfare recipients in Germany—who is assigned to which programme?

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AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Bezieher von Arbeitslosengeld II sollen in einem umfassenden Ansatz aus Anreizen, Förderungen und Sanktionen aktiviert werden. Dazu gehören auch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen, insbesondere Qualifizierungsmaßnahmen und Beschäftigung schaffende Maßnahmen. Auf Grundlage einer umfangreichen Befragung bei mehr als 25.000 erwerbsfähigen Hilfebedürftigen wird in diesem Papier untersucht, welcher Personenkreis der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen im Besonderen durch diese Maßnahmen gefördert wird. Bei dieser Befragung wurden neben umfangreichen soziodemographischen Charakteristika explizit detaillierte Aspekte des Aktivierungsprozesses der Grundsicherungsempfänger erfasst. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass Frauen deutlich weniger Maßnahmen zugewiesen werden als Männern. Eine zielgruppenorientierte Zuweisung der Maßnahmen lässt sich sowohl für Männer als auch für Frauen nur in geringen Ansätzen beobachten. Bei den Qualifizierungsmaßnahmen werden lediglich die jüngeren Hilfebedürftigen bis zu 25 Jahren verstärkt gefördert. Hinsichtlich der Beschäftigung schaffenden Maßnahmen wird neben der Förderung jüngerer Hilfebedürftiger nur bei den Männern eine leicht erhöhte Förderung Geringqualifizierter sichtbar.

Abstract

To integrate recipients of so-called unemployment benefits II into the labour market, Germany provides a comprehensive set of incentives, programmes and benefit sanctions. Active labour market programmes, in particular vocational training and subsidised employment, are part of these policy measures. Based on a large survey of more than 25,000 benefit recipients, we analyse the assignment of benefit recipients to these labour market programmes. The data provide uniquely detailed information to characterise the socio-demographic situation of the individuals and the placement process. The empirical results show that, compared to men, women are less often placed in active labour market programmes. For both genders, there is little indication that specific target groups are promoted by the programmes as actually required by law. In case of vocational training programmes, more frequent access into programmes can be observed only for persons younger than 25 years, but not for other target groups. In case of subsidised employment, only younger persons and low-qualified males experience a higher probability of programme assignment.

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Correspondence to Bernhard Boockmann.

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Diese Studie ist Teil der Evaluation der Experimentierklausel nach §6c SGB II, die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) in Auftrag gegeben wurde. Wir danken TNS Emnid und dem IAB für die gute Zusammenarbeit bei den Erhebungen und Martin Brussig, Andreas Jansen und Christian Göbel für die fruchtbare Kooperation bei den Auswertungen.

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Boockmann, B., Thomsen, S. & Walter, T. Aktivierung der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen – Wer wird gefördert?. AStA Wirtsch Sozialstat Arch 4, 269–292 (2011). https://doi.org/10.1007/s11943-010-0088-5

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