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Vom Faktorentgelt zum Haushaltseinkommen – eine gesamtwirtschaftliche Verteilungsanalyse

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AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die soziale Verteilung des Volkseinkommens wird üblicherweise aus der einzelwirtschaftlichen Perspektive heraus betrachtet. Man befragt private Haushalte nach ihren Einnahmen und Ausgaben und vergleicht das resultierende Nettoeinkommen seiner Höhe nach zwischen den Haushalten. Der Gini-Koeffizient oder ein ähnliches Streuungsmaß fasst dann diese Verteilung zusammen und macht sie international vergleichbar. Bei dieser Betrachtungsweise sind Art und Herkunft des Einkommens irrelevant, ja sie gehen völlig verloren. Einkommen wird rein als Potential zum Kauf von Gütern angesehen.

Nun ist aber unter Wohlfahrtsgesichtspunkten die Quelle eines Einkommens nicht belanglos; ob etwa ein bestimmtes Einkommen aus Arbeit, aus Vermögen oder als Sozialleistung – um nur die großen drei Arten zu nennen – gezahlt wird, hat für die Lebenslage eines Haushalts durchaus Bedeutung. In diesem Aufsatz wird gezeigt, wie man den Bezug des verfügbaren auf das entstandene Einkommen rekonstruieren kann. Dazu wird die aus der Input-Output-Analyse bekannte Technik der Leontief-Inversen auf den Einkommensteil einer Sozialrechnungsmatrix angewandt, die das Statistische Bundesamt für das Jahr 2000 erstellt hat. Auf der Grundlage lassen sich die wechselseitigen Verflechtungen der primären mit den sekundären und tertiären Einkommensströmen beschreiben und in ihren direkt und indirekt erzeugten Wirkungen besser verfolgen als mit einer allein auf die privaten Haushalte fixierten Rechnung.

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Abb. 1
Abb. 2

Notes

  1. Bemerkenswert für die theoretische Differenz zwischen beiden Schulen ist ein kleiner, aber bedeutsamer Unterschied in der Terminologie. Die einen sprechen von Ungleichheit („Inequality“) als Problem, die anderen von Verteilung („distribution“). Erstere betrachten direkt das einzelne personelle Einkommen jedes Individuums unter der Norm einer wie immer auch zu definierenden quantitativen Gleichheit, letztere sehen erst einmal den Verbund der inderdependenten arbeitsteiligen Produktion mit einer gemeinsamen Wertschöpfung als Ganzes („Volkseinkommen“), das dann in einem zweiten Schritt als Einkommen zu individualisieren und verteilen ist. Ersteres ist die neoklassische, letzteres die klassische Sicht der Dinge.

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Reich, UP. Vom Faktorentgelt zum Haushaltseinkommen – eine gesamtwirtschaftliche Verteilungsanalyse. AStA Wirtsch Sozialstat Arch 8, 147–160 (2014). https://doi.org/10.1007/s11943-014-0144-7

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