Die achte Sinfonie von Anton Bruckner, von ihm als ‚Mysterium‘ bezeichnet, soll die Stadt Linz zu einem Hör- und Gestaltungserlebnis anregen. ‚Wollen Sie aktiv die Bruckner-Sinfonie elektronisch verändern? Das können Sie an den peripheren Klangstationen: Pöstlingberg, Freinberg, Auhofgelände, Hummelhofpark‘. Dies ist keine Fake News, sondern ein Auszug aus dem Katalog der ersten Ars Electronica vom 18. September 1979 in Linz.

Der Rechner oder Computer, früher z. B. eingesetzt zur Berechnung von Mondflügen fürs Apollo-Programm der NASA, ist schon längst zu einem Symbolrechner und Kommunikationsapparat konvertiert. Er vernetzt die Erdenbürger weltweit, zeit- und standortunabhängig. Die Kernfrage lautet: Zum Guten oder zum Schlechten?

In unserem Schwerpunktheft Online Participation sollen die Facetten der webgestützten Partizipation beleuchtet werden. Die Vielfalt ist groß, wie bereits im Überblicksbeitrag von den Forschenden der Technischen Universität Braunschweig gezeigt wird: Themen wie Open Innovation oder Customer Integration, IT-gestützte Kooperation wie Kollaboration, Crowdfunding, Gamification, Wissensmanagement neben Themen der eDemocracy, der Gestaltung von Lebensräumen für Smart Cities sowie der Aktivierung von Bürgerbewegungen.

In zehn Vertiefungsbeiträgen werden wichtige Partizipationsoptionen erläutert und erste Fallstudien gegeben. Diese reichen von der partizipativen Erfassung und Verarbeitung von Geoinformationen, Sharing-Konzepten für Smart Cities, Bürgerbeteiligungsinstrumenten zur Verbesserung der urbanen Räume über Best Practices bei der Mitarbeiterpartizipation in der Produktentwicklung bis hin zur Nutzung liquider Demokratieelemente bei Non-Profit-Organisationen.

Das Schwerpunktheft HMD 316 über Online Participation möchte Sie, liebe HMD-Leserin und lieber HMD-Leser, anregen, sich neben der Lektüre aktiv in dem einen oder anderen Partizipationsprojekt zu beteiligen. Mit anderen Worten: Brechen wir gemeinsam auf zum Pöstlingberg, Freinberg, Auhofgelände oder Hummelhofpark!

Mit freundlichen Grüßen aus der Schweiz

Alex Denzler und Andreas Meier