Zusammenfassung
Eine der zukünftigen Herausforderungen, um einen erfolgreichen Mischverkehr zwischen automatisch geführten und von Menschen geführten Fahrzeugen zu bewältigen, ist, dass in kooperativen Situationen – z. B. an einer gleichrangigen Engstelle – die Teilnehmer am Straßenverkehr das Fahrverhalten des Gegenübers verstehen. Eine der Fragen, die Färber[1] aufwirft, ist, ob Menschen in der Lage sind, schwierige kooperative Situationen mit automatisch geführten Autos zu bewältigen. Im täglichen Straßenverkehr haben Verkehrsteilnehmer die Möglichkeit, sich per expliziter oder impliziter Kommunikation an eine Engstelle zu nähern und so dem Gegenüber die eigene Intention zu vermitteln. In einem Quasi-Experiment (N = 22) wurden verschiedene Annäherungsweisen an eine gleichrangige Engstelle untersucht und u. a. das Entscheidungsverhalten sowie das Kommunikationsverhalten analysiert, um Rückschlüsse darüber ziehen zu können, wie sich automatisch geführte Autos in einer solchen Situation verhalten sollten. Auf diese Weise sollen die Verhaltensweisen herausgefiltert werden, die es ermöglichen, eine schwierig zu lösende Situation für beide Verkehrsteilnehmer adäquat zu bewältigen.
Abstract
In order to successfully deal with a mixed traffic situation between automatic guided cars and human driven cars, it is essential that road users are able to understand the driving behavior of the partner in cooperative settings, such as a coequal narrowing of the road. One of the questions, introduced by Färber, is, whether humans are able to cope with automatic guided cars in complex cooperative settings. In daily road traffic human road users are able to approach to a narrowing of the road by referring to implicit and explicit communication means in order to make their own intention. Within a quasi-experimental study (N = 22) different approaching behavior patterns to an equal priority narrowing of the road were examined in order to analyze both car drivers' decision behavior and their communication behavior. On that basis conclusions may be drawn, how automatic guided cars shall interact in such situations and which behavior patterns may be appropriate in order to solve complex cooperative situations for both types of road users adequately.
Über die Autoren
Jonas Imbsweiler arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation (ifab) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich des Fahrerverhaltens im Kontext des autonomen Fahrens.
Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation (ifab), Karlsruher Institut für Technologie, Engler-Bunte Ring 4, 76131 Karlsruhe
Renáta Palyafári arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Industrielle Informationstechnik (IIIT) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Modellierung von Kooperation im Kontext des autonomen Fahrens.
Institut für Industrielle Informationstechnik (IIIT), Karlsruher Institut für Technologie, Hertzstraße 16, 76187 Karlsruhe
Fernando Puente León leitet das Institut für Industrielle Informationstechnik (IIIT) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Hauptarbeitsgebiete: Mess- und Automatisierungstechnik, Signalverarbeitung, automatische Sichtprüfung und Bildverarbeitung, Mustererkennung und Informationsfusion.
Institut für Industrielle Informationstechnik (IIIT), Karlsruher Institut für Technologie, Hertzstraße 16, 76187 Karlsruhe
Barbara Deml leitet das Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation(ifab) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Hauptarbeitsgebiete: Mensch-Maschine-Interaktion, Arbeitsplatzgestaltung, mentale Beanspruchung, menschliches Verhalten im Umgang mit automatisierten Systemen.
Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation (ifab), Karlsruher Institut für Technologie, Engler-Bunte Ring 4, 76131 Karlsruhe
Danksagung
Diese Arbeit ist im Rahmen des Teilprojekts „Ereignisdiskrete Modellierung kooperativen Entscheidungsverhaltens in der automatischen Fahrzeugführung“ innerhalb des Schwerpunktprogrammes SP 1835 „Kooperativ interagierende Automobile“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG durchgeführt worden. Die Autoren bedanken sich bei der DFG für die Förderung. Des Weiteren möchten die Autoren der Verkehrswacht Karlsruhe danken, die dem Projekt den Verkehrsübungsplatz zur Verfügung gestellt hat.
©2017 Walter de Gruyter Berlin/Boston