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Licensed Unlicensed Requires Authentication Published by De Gruyter Oldenbourg December 4, 2009

Medienkunst oder die Kunst die Medien zu erforschen

Media Art, the Art to explore Media
  • Steffi Beckhaus

Zusammenfassung

Die Möglichkeiten und Wirkungsweisen von Medien lassen sich mit künstlerischen Projekten frei von Anforderungen an das Ergebnis oder ein Anwendungsziel entdecken und erforschen. Bereits in den 60er Jahren untersuchten sowohl Künstler als auch Ingenieure das Medium Computer künstlerisch und kreativ, um Einblicke in die Möglichkeiten des Computers zu bekommen. Ein aktuelles interaktives Beispiel, das die Fähigkeiten heutiger Computer nutzt und mit Hilfe des Computers als Medium tatsächliche prompte Interaktion zwischen Menschen ermöglicht, ist SoundVision, eine interaktive und kooperative audiovisuelle Installation. An verschiedenen vernetzten Stationen können mit unterschiedlichen Eingabegeräten “Klangbilder” erzeugt werden. Gespielte Musik erzeugt dabei ein Bild und Bilder aus Zeichnungen und Videos werden zusätzlich vertont. Zusammen ergeben sie jeweils einzelne TonBild-Stücke, die auf einer gemeinsamen Fläche kooperativ angeordnet werden können und dort ein gemeinsames TonBild entstehen lassen. Im Sinne einer Konversation arbeiten verschiedene Teilnehmer an verschiedenen Stationen gleichzeitig an einem gemeinsamen Werk. Das Werk materialisiert sich flüchtig im Sinne eines Konzerts. Es bleibt die notwendigerweise zuvor selbst entwickelte eigene Sprache der Teilnehmer ebenso wie das gegebenenfalls neu gewonnene Verständnis über BildTon Zusammenhänge und deren Ästhetik, über Kommunikation und das eingesetzte Medium als Solches — es entsteht Erfahrung, vielleicht sogar Erkenntnis über das Medium, das Medium wird erforscht. Diese Art Erfahrungen und Erkenntnisse aus künstlerisch motivierten Projekten lassen sich gewinnbringend auch in die Informatikforschung einbringen, auch wenn Ergebnisse daraus zunächst nicht quantifizierbar oder bewertbar sind. Experimentelle, spielerische, künstlerische Methoden haben einen wichtigen Anteil am Entstehen von Innovation und es wird motiviert, dass diese Methoden auch ihren Stellenwert und Raum in unserer Forschung erhalten.

Abstract

Art projects allow the free exploration of media without the need to achieve a specific result or goal. Since the sixties, artists and engineers explored into the medium computer in a creative and artful way to gain insight into the potential of the computer. A current example for this is SoundVision, an audio-visual multi-user installation, using the interactive capabilities of modern computers and allowing immediate interaction between people. Several connected workstations provide various input devices to create so called “SoundPictures”. Music creates an according picture and images from drawings and a video stream are concurrently set to sound. Together, they form SoundPictures which cooperatively can be arranged in a shared space to form a shared, public SoundPicture. In the sense of a conversation, several participants work together to create a joint piece. The piece materializes like a concert in a fleeting, non-permanent way. What stays is the necessarily developed new language of the participants while using the new medium, as well as the new understanding about the interrelation of sound and images, their aesthetics, about communication and the medium itself — experience with the medium, maybe also insight is developed, the medium is researched. This kind of experience and insights from art inspired projects is useful for research, even though results can hardly be quantified or rated. Experimental, playful, artful methods play an important part in the emergence of innovation. Thus it is suggested that these methods also receive adequate attention and resources in our research projects.


* Correspondence address: Universität Hamburg, Vogt-Kölln-Str. 30, 22527 Hamburg, Deutschland,

Published Online: 2009-12-04
Published in Print: 2009-12

© by Oldenbourg Wissenschaftsverlag, Hamburg, Germany

Downloaded on 28.4.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1524/itit.2009.0556/html
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